Ratsantrag: Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz heimischer Igelpopulationen
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Aachen beschließt:
1. Die Stadt Aachen startet eine Informationskampagne über die Gefährdung von Igeln
durch Mähroboter, insbesondere durch deren nächtlichen Einsatz.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, auf Grundlage des § 3 Abs. 2 i. V. m. § 44 Abs. 1 Nr. 1
BNatSchG per Allgemeinverfügung eine Einschränkung der zeitlichen Nutzung von
Mährobotern im Stadtgebiet zum Schutz von Igeln und weiteren Kleintieren in den
Dämmerungs- und Nachtzeiten zu erlassen.
3. Auf städtischen Grünfl.chen wird der Einsatz von Mährobotern in der Nacht ab sofort
untersagt.
4. Die Verwaltung prüft, wie das Nachtfahrverbot für Mähroboter in zukünftige
Pachtverträge, Bebauungspläne oder Förderbedingungen für Gartenprojekte integriert
werden kann.
Begründung:
Igel sind besonders in der Dämmerung und Nacht aktiv. Mähroboter, die während dieser
Zeit betrieben werden, stellen eine ernste Gefahr für diese Tiere dar. Da die Geräte
Hindernisse oft nicht frühzeitig erkennen und Igel sich bei Gefahr einrollen, statt zu
fliehen, kommt es regelmäßig zu schweren und tödlichen Verletzungen.
Auch Mähroboter mit angeblich besserem Igelschutz können für Igel gefährlich sein, da
die Geräte oft nicht in der Lage sind, kleine Hindernisse wie Igel zu erkennen und zu
vermeiden, was ebenso zu Verletzungen oder sogar zum Tod von Igeln und anderen
kleinen Tieren führen kann.
Die Zahl der Igel in Deutschland geht seit Jahren zurück – Hauptgründe sind
Lebensraumverlust, Pestizideinsatz und eben auch technische Gefahrenquellen wie
nächtlich betriebene Mähroboter. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und andere Fachverbände warnen eindringlich vor diesen Geräten und
empfehlen klare Ruhezeiten in der Nacht.
Die Stadt Aachen kann mit diesem Antrag einen einfachen, aber wirksamen Beitrag zum
Artenschutz leisten und gleichzeitig Bürger*innen sensibilisieren. Die Maßnahme ist
sofort umsetzbar, verursacht kaum Kosten und unterstützt die Bemühungen der Stadt im
Bereich Biodiversität und ökologischer Grünpflege.
Die Stadt Münster hat in ihrer Biodiversitätsstrategie Empfehlungen zu mähroboterfreien
Zeiträumen aufgenommen und kommuniziert diese aktiv über ihre Grünflächenämter und Umweltbildungsstellen. Auch in Stuttgart und Darmstadt wird über kommunale
Informationskampagnen auf den Igelschutz hingewiesen.