Ein Stück Stadt „reparieren“ am Blücherplatz
Ratsantrag von GRÜNEN, SPD, ZUKUNFT und LINKE fordert Rahmenplanung zur Umgestaltung
Wie kann der Blücherplatz wieder mehr Aufenthaltsqualität gewinnen? In einem gemeinsamen Ratsantrag zur „Rahmenplanung Blücherplatz“ fordern die Fraktionen von GRÜNE, SPD, ZUKUNFT und LINKE die Verwaltung auf, Ideen dazu zu entwickeln. Die gründerzeitliche Platzanlage war einst als repräsentativer Ort gedacht: mit dem Baudenkmal der heutigen städtischen Musikschule, der angrenzenden Kirche St. Elisabeth (Digital Church), dem Veranstaltungsraum Stadtbad und dem Ludwig Forum. Heute ist der Platz eine verkehrsumtoste Parkplatzinsel. Die Fraktionen möchten einen Impuls geben, ein Stück Stadtfläche an dieser Stelle zu „reparieren“.
Gründerzeitlichen Platzcharakter wiederherstellen
Denkbar ist nach Ansicht der planungspolitischen Sprecher der beteiligten Fraktionen vieles: Eine offene Platzgestaltung mit viel Grün (z.B. urbanen Gärten) und Aufenthaltsqualität, mehr Flächen für Fuß- und Radverkehr, vielleicht auch mit etwas Wohnbebauung am Rande. Eine Öffnung des Platzes in Richtung Rehmplatz könnte für einen bessere Anbindung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sorgen. So kann auch eine qualitativ gute Verbindung zur Innenstadt geschaffen werden. Auch der Circus Roncalli soll seinen angestammten Show-Platz behalten dürfen. Angrenzende Gastronomie würde sich ebenfalls über die Nutzung neuer Flächen zur Außenbewirtung freuen.
Impulse aus Verwaltung aufnehmen
Zu eng festlegen wollen sich die Fachpolitiker*innen in der Ideenfindung jedoch nicht, denn der Verwaltung soll Handlungs- und Denkspielraum gelassen werden beim Erstellen einer Rahmenplanung. Ähnlich wie beim Planungsprozess zum Thema Büchel könnten dabei zunächst verschiedene Szenarien entworfen werden. Dreh- und Angelpunkt aller Szenarien ist aber mit Sicherheit der Verkehr: Zum einen müssen für die auf dem Blücherplatz parkenden Autos andere Alternativen gefunden werden. Zum anderen ist es sinnvoll, den Verkehr nicht weiter vollständig um den Platz fließen zu lassen, sondern auf die nördliche Seite zu verlegen. Das Potenzial ist da: Der Autobahnanschluss weist mit einer geänderten Beschilderung schon heute einen anderen Hauptzugang (über die Krefelder Straße) zur Stadt aus. Dadurch wird bereits der Platz von Verkehr entlastet.
Anwohner*innen mit einbeziehen
Die Einbindung der Anwohner*innen in einem zweiten Schritt, nach dem Aufschlag durch die Verwaltung, ist der Politik wichtig. In Beteiligungsverfahren und Workshops sollen Ideen und Bedürfnisse abgefragt und in die Planungen einbezogen werden. Eins ist klar: Eine bessere Platz- und Aufenthaltsqualität tut diesem Teil der Stadt sehr gut. Gespannt darf man sein, welches Potenzial die Verwaltung an dieser Stelle sieht – und hebt. Vieles ist möglich mit Blick auf das Vorbild der Stadtteilentwicklung Soziale Stadt Aachen Nord, sind sich die Planungspolitiker*innen einig.