Photovoltaik: Anerkennung für Pioniere und Blick nach vorn
Ein Kommentar der Fachpolitiker*innen der Fraktionen GRÜNE und ZUKUNFT in Aachen
Warum werden trotz Ausrufung des Klimanotstands alte, aber funktionstüchtige Photovoltaik-Anlagen auf den kommunalen Dächern der Stadt Aachen abgebaut? Diese Frage stellen sich im Moment zurecht viele Menschen in unserer Stadt. Antworten geben GRÜNE und ZUKUNFT:
Schon lange versuchen die GRÜNEN in Aachen, nun auch Seite an Seite mit der neuen ZUKUNFTS-Fraktion, eine Lösung für bestehende Photovoltaik-Anlagen zu finden, die nach über 20 Jahren aus der Förderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes fallen und deren Pachtverträge mit der Stadt enden. Zuletzt im Frühjahr 2020 haben die GRÜNEN dazu einen Antrag gestellt und die Verwaltung aufgefordert, in den Dialog mit den Betreibern zu treten und Lösungen zu erarbeiten.
Leider ist der Betrieb dieser älteren PV-Anlagen auf öffentlichen, also städtischen Gebäuden um einiges komplizierter als auf privaten Dächern. Hier gelten inzwischen sehr hohe Standards für den Blitz- und Brandschutz. Außerdem sind die Anlagen für eine Volleinspeisung gebaut und müssten umgerüstet werden. Auch für eine Übernahme der Anlagen durch die Stadt und die Weiternutzung im Eigenbetrieb müssten laut Verwaltung mehrere Tausend Euro investiert werden – ohne Garantie, wie lange die Anlagen tatsächlich noch die guten Erträge liefern. Mit den gleichen Ressourcen könnte stattdessen in neue, effizientere Anlagen investiert werden.
Die Fachpolitiker*innen beider Fraktionen können die Enttäuschung einiger Initiativen gut verstehen, für die jetzt trotzdem eine Abschaltung der Anlagen angeordnet wurde. Sie verdienen viel Anerkennung für die Pionierleistung, durch die die Photovoltaik vor über 20 Jahren in Aachen erst groß gemacht wurde. Und es ist tatsächlich nicht einfach, nachzuvollziehen, wieso Anlagen abgebaut werden sollen: Schließlich zeigen viele PV-Anlagen auf privaten Dächern, dass sie problemlos mehrere Jahre weiter erneuerbaren Strom erzeugen können.
GRÜNE und ZUKUNFT stehen deshalb weiter in engem Austausch mit der Verwaltung und versuchen, für möglichst jede Anlage eine Lösung zu finden. Gemeinsam wollen beide Fraktionen das Thema noch einmal in den Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz holen. Dort soll die Verwaltung für Transparenz sorgen und erklären, welche Anlagen erfolgreich übernommen werden und woran es an anderer Stelle scheitert. Für die Anlagen, bei denen trotz intensiver Prüfung keine Übernahme möglich ist, müssen andere Lösungen gefunden werden, denn keine der Anlagen sollte verschrottet werden.
Denkbar ist zum Beispiel eine Übernahme durch Privatleute, wie es bereits erfolgreich an einigen Standorten geschehen ist. Und dann gilt: So schnell wie möglich neue, größere und effizientere Anlagen auf die Dächer! Diese Forderung wird nun endlich konkreter. Die Verwaltung hat die riesigen Potenziale für Solarenergie auf den städtischen Dächern in einer Machbarkeitsstudie untersucht. GRÜNE und ZUKUNFT werden mit allen Kräften dafür kämpfen, dass dieser großangelegte Ausbau der Photovoltaik in Aachen jetzt endlich ins Rollen kommt.